Nach Abgrabungen im Wurzelraum von Bäumen oder beim Auftreten von wurzelschädigenden Fäulepilzen kann die Standsicherheit beeinträchtigt sein. Häufig ist jetzt die Frage: Kann der Baum stehen bleiben, muss er eingekürzt oder sogar gefällt werden?
Mit einem Zugversuch kann diese Frage geklärt werden, ohne durch die Messung den Baum noch weiter zu schädigen. Sogar Berechnungen zum Maß einer Kroneneinkürzung können problemlos durchgeführt werden. Die Darstellung der Standsicherheit – im Vergleich zu Referenzwerten – wird in einer Grafik mit „Ampelfarben“ dargestellt und ist leicht nachzuvollziehen.
Am Stammfuß wird ein Messgerät (Inclinometer) angebracht, welches die Neigung des Baumes während des Zugversuchs ermittelt. Die Neigungswerte werden ins Verhältnis gesetzt zu der eingebrachten Kraft und geben Aufschluss über das Verhalten des Baumes bei großem Lasteintrag, z.B. bei Orkan.
Durch vielfältige Untersuchungen wurde wissenschaftlich ermittelt, dass Bäume bei ca. 2,5° Neigung am Stammfuß zu kippen beginnen. Bei den Messungen selbst wird der Baum nur so stark gezogen, dass die Neigung im 1/100 – Gradbereich stattfindet. Der Zugversuch stellt also keine Gefährdung dar.
Die baumstatische Auswertung und das Baumumfeld ermöglichen eine konkrete Aussage über die Vitalität, die Sicherheit und Entwicklung des Baumes.